ECH steigert Tempo bei der Sanierung der Heiligendammer Perlenkette

Es waren echte Knaller, mit denen Julius Jagdfeld die Richtfest-Gäste der ECH überraschte: Neben „Villa Möwe“ und „Villa Seestern“ kommen jetzt auch „Villa Schwan“ und historische Kolonnaden in die Sanierung. Und der Neubau des Hauses „Ensemble Villa“ steht ebenfalls kurz vor Baubeginn.

Es waren echte Knaller, mit denen Julius Jagdfeld die Richtfest-Gäste der ECH überraschte: Neben „Villa Möwe“ und „Villa Seestern“ kommen jetzt auch „Villa Schwan“ und historische Kolonnaden in die Sanierung. Und der Neubau des Hauses „Ensemble Villa“ steht ebenfalls kurz vor Baubeginn.

Die Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH) steigert das Tempo kräftig und arbeitet in Deutschlands erstem Seebad jetzt an bis zu fünf Häusern gleichzeitig: „Da wir der großen Nachfrage sonst nicht gerecht werden können, werden wir jetzt mehrere der historischen Strandvillen zur gleichen Zeit grundständig sanieren. Damit eilt der Wiederaufbau des historischen Heiligendamms mit großen Schritten seiner Vollendung entgegen“, teilte Julius Jagdfeld von der ECH zur freudigen Überraschung der etwa 100 Gäste mit, die anlässlich des Richtfestes der „Villa Möwe“ und des ersten Spatenstiches für die Sanierung der „Villa Seestern“ heute nach Heiligendamm kamen.

So prachtvoll wird die „Villa Seestern“, für die heute der erste symbolische Spatenstich gemacht wurde, einmal aussehen.

Nach dem heutigen Spatenstich für die „Villa Seestern“ beginnt die ECH also, vorbehaltlich der letzten behördlichen Genehmigungen, noch in diesem Jahr mit der originalgetreuen Sanierung der „Villa Schwan“. 2019 folgen dann die historischen Kolonnaden sowie der erste Neubau in der „Perlenkette“, das Gebäude „Ensemble Villa“. Die „Villa Möwe“, die bereits vollständig verkauft wurde, wird noch voraussichtlich Mitte 2019 an die neuen Eigentümer übergeben.

Erstklassige Qualität bleibt oberste Prämisse

Für die ECH ist indes klar: „Erstklassige Qualität abzuliefern, so wie wir sie heute in der `Villa Möwe´ erleben dürfen, bleibt unsere oberste Prämisse“, so ECH-Geschäftsführer Heiner Zimmermann. „Dafür investieren wir nicht nur in Steine und haben unser Team um gleich vier hochqualifizierte Mitarbeiter erweitert.“ Undenkbar wäre der bisherige wie auch der künftige Wiederaufbau der „Weißen Stadt am Meer“ jedoch ohne die akribische und preiswürdige Arbeit der zahlreichen Handwerksbetriebe aus der Region, die hier ihr Meisterstück abgeliefert haben. „Wir setzen auch weiterhin auf die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort, die sich sehr bewährt hat“, so Jagdfeld.

Ein Stück Alpenland am Ostseestrand: Die „Villa Möwe“

Und die landseitige Ansicht zeigt die harmonische Nachbarschaft mit der „Villa Möwe“, für die heute das Richtfest gefeiert wurde.

Die behutsame Instandsetzung der „Villa Möwe“ kommt nicht nur äußerlich einer fast vollständigen Wandlung gleich, weil die zwischenzeitlichen baulichen Veränderungen so erheblich waren, dass vom einstigen Charme nichts mehr übrig blieb. So fehlten etwa die hölzernen Balkone wie auch die beiden Turmbauten und sämtliche Schmuckelemente. „Ob Laie oder Fachmann – man wird die `Villa Möwe´ nicht mehr wiedererkennen, wenn der letzte Handwerker die Baustelle verlässt. Staunen und Freude werden groß sein über die Wiedergeburt dieses einmaligen Originals“, ist sich der technische Leiter Klaus Klingler sicher, der die Arbeiten auch an dieser Strandvilla für die ECH verantwortet.

Staunen werden viele Beobachter u.a. wegen der Anleihen an die alpenländische Architektur direkt an der Ostseeküste, die die Menschen schon Mitte des 19. Jahrhunderts überrascht wie begeistert hat. Sie geht auf Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin zurück, der sich Vielfalt wünschte, als er die Logierhäuser errichten ließ. Und so nahm sich mit A. Rathsagg ein neuer Architekt mit neuen Ideen der Aufgabe an, neben der „Villa Greif“ ein weiteres Logierhaus zu bauen.

Der Baumeister ließ sich vom damals aufkommenden Hochgebirgstourismus inspirieren und suchte seine Vorbilder daher nicht mehr allein in der italienischen Renaissance, sondern wandte sich den populär gewordenen alpenländischen Landhäusern zu. Dort prägt der Holzbau, abgeleitet aus der Volksarchitektur, das Erscheinungsbild vergleichbarer Gebäude.
Rathsagg kopierte die ländliche Volksarchitektur aber nicht einfach. Vielmehr übernahm er nur bestimmte Formcharakteristika – etwa den flachen Giebel oder die lang gestreckten Balkone und Holzverzierungen. Bei der „Villa Möwe“ überspannten filigrane Holzornamente die Giebel und Balkone des Doppelgiebelhauses. Die Turmaufbauten zeigten bewusst ihre Fachwerkskonstruktion.

So verwundert es nicht, dass – inspiriert von der „Villa Möwe“ – in den aufstrebenden Badeorten bald ähnliche Bauten an der gesamten Ostseeküste entstanden. Sie zählt bauhistorisch zu den ersten großartigen Beispielen ihrer Art – und wird es nach Sanierung auch realiter wieder sein.

Die „Villa Seestern“ – beispielgebend für viele Gutshäuser und Stadtvillen in Mecklenburg

Die „Villa Seestern“ ist das vierte Logierhaus der Heiligendammer Perlenkette. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin ließ es 1856/57 nach Entwürfen des Architekten Theodor Friedrich Krüger bauen. In Anlehnung an die benachbarte „Villa Möwe“ sollte auch die „Villa Seestern“ den Charakter eines Landhauses erhalten. Das Gebäude wurde ebenso wie die anderen Villen als Pensionsresidenz für vier Familien mit etwa gleich großen Wohnungen im ersten und zweiten Geschoss aufgeteilt. Der dreigeschossige massive Bau besteht an der Seeseite aus einem vierachsigen Kernbau und seitlichen Anbauten. Eine Vielzahl mecklenburgischer Gutshäuser und Stadtvillen sind in dieser Formsprache gebaut worden, die sich verhalten an die spätmittelalterliche Volksarchitektur anlehnt. Hierfür ist die „Villa Seestern“ beispielgebend.

Die ECH saniert das direkt an der Strandpromenade gelegene Logierhaus nunmehr „state of the art“ von Grund auf und originalgetreu und erreichtet in ihm fünf Eigentumswohnungen zwischen 84 und 180 m², die 2020 schlüsselfertig an ihre Bewohner übergeben werden sollen.

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