Heiligendamm-Blockierer bekriegen sich mit Stasi-Methoden

Diesmal torpedieren sie nicht die Entwicklung Heiligendamms, sondern sich selbst: Stadtvertreter Klaus-Jürgen Behrens wirft seinem Widersacher Guido Lex vor, ihn mit Stasi-Methoden zu bespitzeln. Wieder einmal bestimmte die Privatfehde der beiden die Stadtvertretung (SVV). Wieder einmal ging es unter die Gürtellinie statt um die Sache. Am 17.11. können Wählerinnen und Wähler an der Wahlurne sagen, ob sie das weitere fünf Jahre wollen.

Diesmal torpedieren sie nicht die Entwicklung Heiligendamms, sondern sich selbst: Stadtvertreter Klaus-Jürgen Behrens wirft seinem Widersacher Guido Lex vor, ihn mit Stasi-Methoden zu bespitzeln. Wieder einmal bestimmte die Privatfehde der beiden die Stadtvertretung (SVV). Wieder einmal ging es unter die Gürtellinie statt um die Sache. Am 17.11. können Wählerinnen und Wähler an der Wahlurne sagen, ob sie das weitere fünf Jahre wollen.

„Spitzel-Vorwürfe: Doberans Stadtvertretung endet mit Eklat“, titelte die „Ostsee Zeitung“ (OZ) nach der letzten Stadtvertretersitzung vor der vorgezogenen Neuwahl am 17. November. Stadtvertreter Behrens warf dem „abgesägten Stadtvertretervorsteher“ (O-Ton Behrens) vor, ihn „auszuschnüffeln“, und sagte laut OZ: „23 Jahre nach der Wende macht sich einer die Mühe, verfährt gut 200 Kilometer, um den Postkasten meiner Mutter zu fotografieren.“ 1986 habe die Stasi bei ihm, Behrens, auch noch die Mülltonne durchsucht. „Das wurde dieses Mal vergessen.“

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Spitzel-Vorwürfe: Die „Ostsee Zeitung“ und der „Stadtanzeiger am Samstag“ berichteten über die Privatfehde der Stadtvertreter Klaus-Jürgen Behrens und Guido Lex.

Hintergrund: Lex soll vor dem Wahlausschuss der Stadt die Wählbarkeit von Ex-Mitstreiter Behrens, mit dem er sich überworfen hat, angezweifelt haben, weil dieser gar nicht seinen Hauptwohnsitz in Bad Doberan habe. Zum Beweis habe Lex Fotos vorgelegt, die das Auto von Behrens vor dem Haus seiner Mutter im weit entfernten Landkreis Vorpommern-Rügen zeigten. Würde Behrens seinen Lebensmittelpunkt tatsächlich nicht, wie angegeben, in Bad Doberan haben, so dürfte er in der Tat nicht bei der Kommunalwahl am 17.11. antreten. Und Lex wäre einen erbitterten Konkurrenten um einen Platz in der SVV losgeworden.

Sagte Lex der OZ jüngst noch, es gebe „gravierende Anhaltspunkte dafür, dass Herr Behrens in Wirklichkeit nicht in Bad Doberan wohnt und die Eintragung im Melderegister daher unzutreffend ist“, so wies er bei der letzten SVV die Stasi-Vorwürfe von Behrens zurück und verlangte eine Rüge für diesen. In der Sache aber korrigierte sich Lex nicht und bekräftigte vielmehr seine Vorwürfe: „Die Bilder sind uns zugespielt worden“, verteidigte er sich nunmehr und warf der Stadtverwaltung vor, die vorliegenden Indizien nicht geprüft zu haben. Die wiederum widersprach dem, räumte aber ein, keine weiteren Überprüfungen zu veranlassen. Man sei schließlich keine „Ermittlungsbehörde“. Behrens seinerseits wiederum will jetzt auch das Justizministerium einschalten – Ausgang offen. Auch dies ist kein Zufall und soll Lex in Rechtfertigungsnot bringen: Er ist beruflich dem Ministerium unterstellt.

Der tiefere Hintergrund der Schlammschlacht: Seit dem offenen Zerwürfnis der Heiligendamm-Blockierer um Behrens und Lex hagelte es Rücktritte und Anschuldigungen. Die kleine Splittergruppe, die nach eigenen Angaben aus nur noch 13 Mitgliedern besteht, zerfiel in mehrere Lager. Zwei davon sind noch in der SVV vertreten. Nun aber müssen beide Gruppierungen (die zweite zählt gerade 16 Mitglieder und existiert erst wenige Wochen) um den Wiedereinzug  ins Stadtparlament bangen, denn die Bürgerinnen und Bürger haben schon lange genug von destruktiver Politik und Schlammschlacht.

Behrens und Lex machen sich offenbar große Sorgen um einen verpassten Wiedereinzug, weil sie die Folgen kennen: Ohne die „Bühne SVV“ mit Rampenlichtgarantie würde sich nämlich niemand mehr für ihren Privatkrieg interessieren. Und wenn es für sie als jeweilige Spitzenkandidaten ihrer Listen schon nicht reicht, dann schafft auch keiner ihrer Mitstreiter den Sprung in die SVV. Eine friedliche, kritische und konstruktive Zusammenarbeit in der neuen SVV würde das indes deutlich erleichtern, die weitere Entwicklung Heiligendamms sowieso.

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