„Heiligendamm braucht mehr Unterstützung“

Ostsee-Urlauberin Katrin Ressel aus dem Ruhrgebiet ist immer wieder gerne in der Weißen Stadt am Meer zu Besuch. In unserer Serie „Blick von Außen“ verrät sie, was sie so an Heiligendamm begeistert.

Ostsee-Urlauberin Katrin Ressel aus dem Ruhrgebiet ist immer wieder gerne in der Weißen Stadt am Meer zu Besuch. In unserer Serie „Blick von Außen“ verrät sie, was sie so an Heiligendamm begeistert. 

„Seit vielen Jahren fahre ich jährlich mehrmals an die Ostsee, genauer gesagt nach Boltenhagen in das Ferienhaus meiner Eltern. Dann ist Erholung und Abspannen angesagt, denn mein Job als Physiotherapeutin ist anstrengend. Und da mir der große Urlaubertrubel in Boltenhagen, Kühlungsborn oder Warnemünde vor allem im Sommer manchmal zu viel ist, mache ich immer gerne einen Abstecher nach Heiligendamm. Diese einmalige Konstellation aus Meer, Strand, Küstenwald und der Kulisse der Weißen Stadt ist einfach herrlich.

Mit einem Buch am Strand oder auf der Parkbank sitzen, das bunte Treiben beobachten und mindestens einmal ins Wasser, egal bei welchem Wetter – und der Tag ist perfekt. Hier treten sich die Leute nicht die Füße platt, und es gibt auch nicht an jeder Ecke eine mehr oder weniger gutriechende Fisch- oder Würstchenbude. Schade finde ich aber, dass das Grand Hotel das italienische Restaurant geschlossen hat. Im Medini´s habe ich gerne mal eine Pizza gegessen. Der beste Platz für den Sonnenuntergang!

 

Ruhe statt Rummel: Was den großen Seebädern gerade im Sommer fehlt, findet Katrin Ressel in Heiligendamm. Foto: privat

In Heiligendamm findet man noch die Ruhe, wegen der doch die meisten in den Urlaub fahren, die es in den meisten Seebädern aber leider nur noch in der Nebensaison gibt. Der Ort besteht seit eh und je nur aus einem kleinen, aber feinen Küstenstrich. Und das ist gut so, denn so setzt die Natur dem Menschen eine klare Grenze: Bausünden, Standardhotels von der Stange und billiger Rummel wie in vielen anderen Ostseeorten sind hier einfach nicht möglich.

Umso schöner ist es, dass die Arbeiten an der Perlenkette vorangehen. Es ist spannend zu beobachten, wie die Vila Perle inzwischen „gewachsen“ ist und der Computeranimation auf dem Bauschild immer ähnlicher wird. Auch als Laie erkenne ich, dass dort mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wird. Das Ergebnis wird sich sicher sehen lassen. Denn der Bauherr, die ECH, hat ja schon das Grand Hotel picobello saniert und aufgebaut.

Auch wenn ich mir eine Wohnung dort nicht leisten könnte, finde ich es toll, dass es da weitergeht. Dazu gehört viel Mut, den die meisten nicht haben. Ich weiß, was das heißt, zumindest im Kleinen. Denn ich bin Mitinhaberin einer Physiotherapie-Praxis, und das ist alles andere als eine Goldgrube, sondern im doppelten Sinne Knochenarbeit. Nun ja, meckern ist schließlich einfacher als machen. Aber ich wette, wenn alles fertig ist, sind alle stolz auf „ihr Heiligendamm“ und jeder will mitfeiern – die Politiker natürlich an der Spitze. So lange aber bleibt jeder erstmal in Deckung oder gibt schlaue Ratschläge. Nicht neu, aber wahr: Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist ein Waisenkind.

Ich wünsche der ECH, dass sie rasch mit der Sanierung vorankommt und unter der Lage des Grand Hotels nicht leidet! Ich wünsche dem Grand Hotel, dass es bald einen Käufer findet, der dieses Vorzeigehotel zum Erfolg führt! Und Heiligendamm wünsche ich, dass es mehr Unterstützung bekommt. Von nichts kommt nichts.“

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Heike Hoffmann
    11. Oktober 2012 17:22

    Ich kann mich den Wünschen von Frau Ressel nur anschließen. Diese ECH hat ja nun schon einiges geleistet und augenscheinlich wird jetzt auch die Villa Perle fertiggestellt.Ich hoffe nur ,dass die Stadt nicht wieder wie in den vergangegen Jahren den Fortschritt blockiert.Das ist ein absolutes Armutszeugnis, was da aus dem Rathaus kommt.Backen aufblasen und gegen den Investor wettern können sie , aber ihren eigenen Haushalt kriegen sie nicht auf die Beine, weil Bad Doberan pleite ist.Was haben sie gleichzeitig gegen Steuereinnahmen eines Investors, der erfolgreich in ihrer Stadt tätig sein könnte? Sie tun so, als gäbe es Investoren wie Sand am Meer, aber wer will bei der Behandlung des einzigen Investors ECH in dieser Stadt noch investieren ? Wer will denn da das Hotel kaufen?

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