Im Ersten: Geschichte der deutschen Seebäder

Die ARD erzählt in einer zweiteiligen Dokumentation am 10. und 17. Dezember die Geschichte der deutschen Seebäder. Im Mittelpunkt steht dabei Heiligendamm. Die ECH von Anno August Jagdfeld hat die Dreharbeiten nach Kräften unterstützt.

Die ARD erzählt in einer zweiteiligen Dokumentation am 10. und 17. Dezember die Geschichte der deutschen Seebäder. Im Mittelpunkt steht dabei Heiligendamm. Die ECH von Anno August Jagdfeld hat die Dreharbeiten nach Kräften unterstützt.

Mehrere Jahrhunderte meiden die Menschen das Meer. Es gilt als unheimlich und bedrohlich. Erst als Ärzte wie der englische Mediziner Richard Russell oder der Leibarzt des mecklenburgischen Herzogs Friedrich Franz I., Samuel Gottlieb Vogel, Mitte des 18. Jahrhunderts die gesundheitlichen Vorzüge des Meerbadens entdecken, beginnt der Badetourismus. Adlige lassen sich nun an den Küsten der Ostsee Logierhäuser oder auch große Paläste erbauen. 1793 wird in Heiligendamm das erste deutsche Seebad gegründet.

Eine zweiteilige ARD-Dokumentation erzählt die Geschichte der deutschen Seebäder. Heiligendamm steht dabei als erstes deutsches Seebad im Mittelpunkt. Foto: Thomas Bolte

War es zunächst nur der Adel, der ans Meer pilgerte – weniger zum Baden, vielmehr um Geschäfte zu besprechen, Vermählungen anzubahnen und zu flanieren – zieht es im 19. und 20. Jahrhundert auch die bürgerlichen Gesellschaftsschichten, Künstler und Prominente an die See. Gebaut werden meist prächtige und verspielte Villen, die auch den Status ihrer Besitzer repräsentieren sollen. Es entsteht die sogenannte Seebäderarchitektur. An der deutschen Ostsee zeugen vor allem die Kaiserbäder auf Usedom, Binz auf Rügen und Heiligendamm von dieser einmaligen Baukunst.

Die Geschichte der Seebäder ist aber auch ein Spiegelbild deutscher Geschichte: Vom Einfluss des Kaisers Wilhelm II. auf die Entwicklung des Badens über den Bäderantisemitismus bis hin zu der Enteignungswelle „Aktion Rose“ an der Ostseeküste in den 50er Jahren der DDR. Bis zur Wende verfällt die Schönheit der alten Bauten. Doch für den Abriss fehlte zum Glück das Geld. Nach der deutschen Wiedervereinigung sind die alten Ostseebäder heute in neuem Glanz restauriert worden.

Von keiner anderen Entwicklung hat die Küstenregion an Nord- und Ostsee so nachhaltig profitiert wie von der Gründung der Seebäder. Sie gehören heute zu den beliebtesten Urlaubszielen und sind einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren an der Nord- und Ostseeküste. Insgesamt werden pro Jahr über 40 Millionen Übernachtungen und mehr als 60 Millionen Tagesausflügler registriert.

Die zweiteilige Dokumentation „Strandleben – Die Geschichte der deutschen Seebäder“ ist ein Streifzug durch die Geschichte der deutschen Seebäder und beleuchtet mit viel historischem Material den Wandel über 200 Jahre. Architektur, Mode, Benimm- und Baderegeln ändern sich im Lauf der Zeiten. Es entstehen eigene Berufe wie der Bademeister, der Strandfotograf oder der Strandkorbflechter. Vom Gestern und Heute in den Seebädern an den deutschen Küsten erzählt die zweiteilige Dokumentation und nimmt die Zuschauer mit nach Heiligendamm, Heringsdorf und Sellin, nach Norderney, Wangerooge und Sylt auf eine unterhaltsame Zeitreise.

 

„Strandleben – Die Geschichte der deutschen Seebäder“ läuft am 10. und 17. Dezember jeweils um 23:30 Uhr im Ersten. Die ECH von Anno August Jagdfeld hat intensiv an den Dreharbeiten mitgewirkt. Geschäftsführer Hans Schlag stand für Interviews vor der Kamera.

Mehr zur Geschichte Heiligendamms erfahren Sie auch in unserer Geschichts-Serie von Professor Joachim Skerl. Hier lesen Sie den ersten Teil.

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