Interview mit Anno August Jagdfeld: Eine Blockade in Heiligendamm schadet uns allen

Vor zehn Jahren eröffnete das Grand Hotel Heiligendamm. Investor Anno-August Jagdfeld (66), der Deutschlands ältestes Seebad mit der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH) wieder aufbaut, zieht im Interview mit der Ostsee-Zeitung Bilanz und bedauert die jahrelangen Blockaden durch einige wenige Politiker vor Ort.

Anno August Jagdfeld, 66, ist Geschäftsführer der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH).

Vor zehn Jahren eröffnete das Grand Hotel Heiligendamm. Investor Anno-August Jagdfeld (66), der Deutschlands ältestes Seebad mit der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH) wieder aufbaut, zieht im Interview mit der Ostsee-Zeitung Bilanz und bedauert die jahrelangen Blockaden durch einige wenige Politiker vor Ort.  

Ostsee-Zeitung: Herr Jagdfeld, was denken Sie, wenn Sie in diesen Tagen durch Heiligendamm spazieren?

Anno August Jagdfeld: Einerseits ist Heiligendamm für mich nach wie vor eine wunderbar schöne Anlage von europäischem Rang. Ganz persönlich bin ich aber frustriert, dass wir trotz des enormen Einsatzes noch nicht weiter gekommen sind. Es sind zu viele Steine in den Weg gelegt worden.

OZ: Im Jahr 1999 wurde Ihnen das Bundesverdienstkreuz verliehen – unter anderem für Ihre „Aufbauleistung“ in Heiligendamm. Nun scheint es, als würde man Sie aus dem Ort jagen wollen. Was, glauben Sie, ist der Grund dafür?

Jagdfeld: Das ist schwierig zu beantworten. Entweder ist man der Erlöser oder der Sündenbock. Ich habe mein Bestes gegeben. Als Unternehmer wollte ich mehr unternehmen. Aber das war bislang leider nicht möglich.

OZ:Sie fühlen sich jetzt als Sündenbock?

Jagdfeld: Ja. Es gibt Viele, die sagen, der Mann hat viel geleistet, und ohne Jagdfeld sähe Heiligendamm heute aus wie das einsturzgefährdete alte Moorbad in Bad Doberan. Andere tun sich schwer mit mir und Heiligendamm. Heiligendamm ist elitär. Und das Elitäre hat es schwer in Teilen unserer Gesellschaft.

OZ: Welche Sünden wirft man Ihnen denn vor?

Anno August Jagdfeld, 66, ist Geschäftsführer der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH).
Anno August Jagdfeld, 66, ist Geschäftsführer der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm (ECH). Foto: David Maupile

Jagdfeld: Viele haben vielleicht erwartet, dass ich alle Probleme allein löse. So war es ja schließlich zu DDR-Zeiten auch. Da sollte die Partei alles lösen. Zudem ist Heiligendamm eine der größten unternehmerischen Aufgaben in Deutschland, für die es kein Vorbild gibt, und auch die schwierigste Aufgabe in meinem Leben. Und die zu bewältigen, geht nur mit Unterstützung der Politik. Die hatte ich zu manchen Zeiten, zu manchen aber auch nicht.

„Wir wurden ständig an der Sanierung gehindert.“

OZ: Das Grand Hotel ist pleite, kein Baurecht mehr für die Perlenkette, und nun droht auch noch der Verlust des Baurechts für die neue Villen-Siedlung. Was wird aus Ihrem Traum einer weißen Stadt am Meer?

Jagdfeld: In Heiligendamm gab es schon immer ein Auf und Ab. Aber das Grand Hotel hatte noch nie eine solche Qualität wie heute. Ich hoffe immer noch, dass es bald weitergeht. Denn eine Blockade schadet uns allen.

OZ: Mit Blockade meinen Sie, dass Ihnen das Baurecht für die Sanierung der klassizistischen Villen in der „Perlenkette“ entzogen wurde?

Jagdfeld: Ja, auch. Wir wurden jahrelang attackiert, dass sich dort nichts tut. Und jetzt nimmt man uns das Baurecht weg. Fakt ist, wir wurden ständig an der Sanierung gehindert. Im ursprünglichen Vertrag zwischen uns und der Stadt ist festgelegt, dass wir erst das Hotel wiederaufbauen, dann die „Perlenkette“ sanieren und schließlich die unbebauten Flächen entwickeln. Daran haben wir uns gehalten.

OZ: Aber das Hotel war 2003 bereits fertig…

Jagdfeld: Wir mussten aber feststellen, dass der ursprüngliche Plan für die Villen keine Zukunft hatte. Der hätte nämlich ein zweites Hotel vorgesehen. Aber wenn das eine Hotel auf der Intensivstation liegt, baut man kein zweites daneben. Zugegeben: Da ist Vieles unglücklich gelaufen, aber es hat fünf Jahre gedauert – bis 2010 – bis wir endlich passendes Baurecht hatten. Wenn es die Verzögerungen nicht gegeben hätte, wäre die „Perlenkette“ längst fertig – schon aus unserem ureigenen Interesse.

OZ: Es gab Gerüchte, Russlands Präsident Wladimir Putin wolle eine der Villen kaufen.

Jagdfeld (lacht): Ich kann bestätigen, dass es diese Gerüchte gab.

„Niemand braucht dafür einen Stichweg.“

OZ: Warum ist es Ihnen in all den Jahren nicht gelungen, Geld mit dem Grand Hotel zu verdienen?

Jagdfeld: Der ehemalige Hotelbetreiber, die Kempinski-Gruppe, hat das jüngst sehr deutlich zusammengefasst: In der Anfangszeit fühlten sich die Hotelgäste von den Massen an Tagestouristen gestört. Bundesweit schrieben die Zeitungen vom „Klassenkampf am Ostseestrand“. Das alles hat dem Image des Hotels geschadet. Das ist der zentrale Grund für die Misere. Erst 2006 haben dann Land und Stadt entschieden, die Flächen des Hotels zu sperren.

OZ: Aber können Sie den Wunsch nicht nachvollziehen, dass die Menschen das von ihnen restaurierte tolle Ensemble sehen wollen?

Jagdfeld: Ja, natürlich. Aber das können sie ja auch. Jeder kann jedes Haus von der Promenade oder der Kühlungsborner Straße bewundern. Niemand braucht dafür einen Stichweg, der durch das Hotelgelände geht.

OZ: Der Insolvenzverwalter des Hotels, Jörg Zumbaum, und die Stadt verhandeln gerade über genau diesen Weg – die direkte Verbindung vom Molli-Bahnhof zum Strand. Das einzige Teilstück, das zum Bau des Weges fehlt, gehört Ihnen. Warum blockieren Sie den Bau?

Jagdfeld: Zunächst: Ich blockiere nicht. Einige Stadtvertreter meinen, einen Anspruch auf die städtischen Wege im Hotel zu haben. Den gibt es aber gar nicht, weil Insolvenzrecht gilt. Herr Zumbaum braucht sich also nicht zu sorgen, dass diese Wege bald wieder der Stadt gehören und öffentlich werden. Grundsätzlich: Der Stichweg ist den meisten Doberanern doch gar nicht wichtig, sondern nur einigen wenigen Politikern. Der Wirbel darum ist verursacht vor allem von einer kleinen Interessengruppe, dem Bürgerbund. In Kühlungsborn ist der Weg von der Molli zum Strand viermal so lang. Jeder Tagestourist akzeptiert das, und niemand regt sich darüber auf. Ohne den Bürgerbund und seine Gefolgsleute wäre das Hotel nie pleitegegangen und die Perlenkette längst saniert.

OZ: Aber er ist der Politik wichtig – und Sie könnten alle Probleme, allen Streit lösen – wenn Sie die Grundstücke für den Weg freigeben.

Jagdfeld: Der Stichweg ist nicht die Lösung aller Probleme – er ist Teil der Probleme. Wenn das Hotel jemals verkauft werden soll, muss es sich entwickeln können. Der Weg würde aber an der einzigen Stelle entlangführen, wo etwa ein Außenschwimmbecken und ein zweites Spa entstehen könnten. Für das Hotel wäre der Weg tödlich. Er macht keinen Sinn.

OZ: Das sieht der Insolvenzverwalter offenbar anders…

Jagdfeld: Jeder Insolvenzverwalter muss kurzfristig denken. Er muss vor allem für die Interessen seiner Gläubiger arbeiten, nicht aber für die Zukunft des Ortes Heiligendamm.

OZ: Aber Ihnen könnte das doch alles egal sein. Das Hotel ist doch nicht mehr in Ihrer Verantwortung…

Jagdfeld: Aber ich bin Idealist. Ich habe die langfristige Entwicklung des Ortes Ort im Auge. Und der Weg wäre der Todesstoß für das Hotel. Heiligendamm wird an Glanz verlieren, wenn diese unnötige Debatte nicht endlich aufhört. Im Übrigen hat die Stadt auch keinen Anspruch auf einen Stichweg.

„Der Winter ist an der Ostsee einfach zu hart.“

OZ: Welche Probleme gibt es noch?

Interview mit Anno August Jagdfeld von der Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm.
Anno August Jagdfeld: „Mehrere Gutachten sagen aus, dass das Grand Hotel niemals schwarze Zahlen schreiben wird, solange nicht in ein größeres Angebot investiert wird.“ Foto: Thomas Bolte

Jagdfeld: Es gibt mehrere Gutachten – unter anderem von der renommierten Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers –, die sagen, dass das Hotel niemals schwarze Zahlen schreiben wird, solange nicht in ein größeres Angebot investiert wird. In saisonverlängernde Maßnahmen. Der Winter ist an der Ostsee einfach zu hart.

OZ: Welche Maßnahmen wären das?

Jagdfeld: Wir hatten die „große Lösung“ vor – mit einem Thalasso-Zentrum zum Beispiel. Aber es fehlen auch zwei, drei weitere Restaurants, Geschäfte, ein Friseur und mehr Sport und Wellness. Da müssen nochmal Millionen investiert werden. Aber wenn das geschafft ist, da sind sich die Experten einig, kann das Hotel auch Millionen verdienen.

OZ: Sie hatten zehn Jahre Zeit, etwas zu tun. Warum haben Sie nicht in genau diese Dinge investiert?

Jagdfeld: Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn das Hotel keinen Gewinn macht, gibt es auch kein Geld für weitere Investitionen. Wenn es aber von vornherein politischen Rückenwind statt Blockade gegeben hätte, dann wäre der Rest auch zu schaffen gewesen.

OZ: Und warum setzen Sie das jetzt nicht trotzdem um?

Jagdfeld: Neun Jahre Frust sind zu viel. Jetzt sollte mal jemand anderes die Verantwortung für das Hotel übernehmen. Statt über den Stichweg zu lamentieren, sollte sich etwa der neue Heiligendamm-Beirat um ein wirtschaftsfreundliches Klima in der Stadt bemühen – und sich fragen, was er tun kann, damit das Hotel verkauft und wirtschaftlich betrieben werden kann. Was mich wundert, ist die Rolle von Andreas Sturmowski, dem Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Rostock. Er ist der Vorsitzende des Beirates. Und ausgerechnet er – als Angestellter der Kammer – setzt uns, ein Mitglied der Kammer, öffentlich unter Druck. Direkt mit uns geredet hat aber niemand.

OZ: Seit einem Jahr sucht der Insolvenzverwalter einen Käufer für das insolvente Grand Hotel. Weshalb hatte er aus Ihrer Sicht noch keinen Erfolg?

Jagdfeld: Dafür gibt es drei Gründe. Erstens: Es wird kein Konzept vorgelegt, wie ein Käufer mit Heiligendamm Gewinn machen könnte. Zweitens: Seit zehn Jahren macht Bad Doberan bundesweit mit seiner wirtschaftsunfreundlichen Einstellung von sich reden. Jeder Investor weiß: Wie mir würde es auch ihm ergehen. Und drittens: Der Markt für Luxushotels liegt am Boden. Sie können derzeit zehn Luxushotels für weniger Geld kaufen als das Grand Hotel – und diese Häuser machen sogar Gewinn.

„Ich bin bereit, mit jedem Investor zusammenzuarbeiten.“

OZ: Was ist mit Ihnen selbst als Käufer? Sie haben das Hotel mal als die Tochter bezeichnet, die Sie nie hatten…

Jagdfeld: Man soll nie Nie sagen, aber ich habe hier mehr als neun Jahre ums Überleben des Hotels gekämpft. Ich würde es sehr begrüßen, wenn jemand anderes sich jetzt dieser Aufgabe stellt. Ich will nicht ewig gegen Windmühlen kämpfen. Aber ich bin bereit, mit jedem Investor zusammenzuarbeiten, der die mit der Stadt gemeinsam erarbeitete Entwicklung Heiligendamms unterstützt. Eine Zerfledderung kann ich aber nicht unterstützen.

OZ: Die dürfte ja – zumindest aus Ihrer Sicht – bereits im Gange sein. Die Orangerie, die bislang zum Grand Hotel gehört, soll an die Median-Gruppe verkauft werden, die Burg Hohenzollern wohl auch.

Jagdfeld: Die Orangerie zum Ramschpreis von wohl nur 1200 Euro pro Quadratmeter zu verkaufen, wäre ausschließlich im Interesse der Median Kiniken. Ich halte das aber auch ganz grundsätzlich für falsch und brandgefährlich, denn Heiligendamm würde so erst recht unverkäuflich: Niemand amputiert sich ein gesundes Bein, um dann für viel mehr Geld eine Prothese zu kaufen. Im Übrigen hat der Gläubigerausschuss selbst erklärt, eine Zerfledderung sei mit ihm nicht zu machen.. Ich kann den Sinneswandel nicht nachvollziehen.

OZ: Ist das als Kritik am Insolvenzverwalter zu verstehen?

Jagdfeld: Nein, er hat keinen leichten Job. Trotz seines außerordentlichen Engagements konnte kein Käufer gefunden werden. Ein Insolvenzverwalter hat einen inhaltlich und zeitlich begrenzten Auftrag und muss sich nicht um eine langfristig gute Zukunft kümmern. Das aber war und bleibt stets mein Ziel. Und ich hoffe, dass auch Stadt und Land daran festhalten. Was alle über Jahre für richtig gehalten haben, kann nicht von Heute auf Morgen falsch sein.

„Wer so prominent ist, muss gelegentlich Anzeigen in Kauf nehmen.“

OZ: Etwa 1900 Anleger haben mit ihrem Kapital in Höhe von 135 Millionen Euro geholfen, Heiligendamm wieder aufzubauen. Der Fonds, den Ihre Unternehmensgruppe dafür auflegte, ging wie das Hotel pleite. Die Anleger verlieren wahrscheinlich fast ihr gesamtes Geld. Wie war so etwas möglich?

Jagdfeld: Ja, das bedauere ich sehr. Kein Anleger wollte uns mehr Geld geben, die Banken wollten ihres zurück. Mir blieb gesetzlich nichts anderes übrig, als Insolvenz anzumelden.

OZ: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Sie im Zusammenhang mit Heiligendamm wegen Subventionsbetrugs. Wie ist der Stand des Verfahrens?

Jagdfeld: Da ist nichts dran. Darin sehen wir uns auch nach Einsicht in die Ermittlungsakten bestätigt. Es gab im Übrigen auch Durchsuchungen in diesem Zusammenhang beim Landesförderinstitut und beim Wirtschaftsministerium. Wer so prominent ist, muss gelegentlich Anzeigen in Kauf nehmen. Ich sehe das also gelassen.

OZ: Wird sich Heiligendamm jemals zu einem internationalen Anziehungspunkt entwickeln?

Jagdfeld: Das ist schwer. Ein Engländer fährt mal nach Berlin, aber ansonsten eher ans Mittelmeer. Dorthin, wo das Wetter schön ist. Das Hotel muss 95 Prozent seiner Gäste im deutschsprachigen Raum generieren. Da dort aber 100 Millionen Menschen leben, reicht das auch vollkommen aus.

OZ: Rund um den G 8-Gipfel 2007 erreichte das Hotel weltweite Bekanntheit. Konnte Heiligendamm davon nicht profitieren?

Jagdfeld: Doch. Das Grand Hotel ist nach dem Adlon das bekannteste Hotel in Deutschland. Der Gipfel hat geholfen – vor allem aber dem Land, das noch heute mit seinem Flaggschiff Heiligendamm wirbt.

OZ: In der zum G8-Gipfel abgerissenen und dann wiederaufgebauten Villa „Perle“ sind immer noch Eigentums-Wohnungen frei zum Verkauf. Müssen Sie sich nicht langsam eingestehen, dass Heiligendamm der falsche Ort für ein Luxus-Resort ist?

Jagdfeld: Die „Villa Perle“ wird gerade fertiggestellt, daher kann noch nicht alles verkauft sein. Das wird erst dann wieder richtig ans Laufen kommen, wenn das Hotel aus der Krise ist. Insofern sind wir auch vom Hotel abhängig, was leider in der öffentlichen Debatte völlig außer Acht gelassen wird. Aber generell gilt, dass Luxusimmobilien an der Ostsee sehr gefragt sind. Die Ostsee verträgt und braucht einen Nobelort sehr gut – so wie Sylt an der Nordseeküste oder Biarritz an der französischen Atlantikküste.

„Ich mag die melancholische Grundstimmung in Mecklenburg.“

OZ: Was ist mit Ihren anderen Immobilien und Projekten in Heiligendamm? Die Stadt prüft angeblich, ob sie den Bebauungsplan für ein von Ihnen geplantes Villen-Gebiet aufhebt…

Jagdfeld: Es ist befremdlich, so bedroht zu werden. Zumal das rechtlich gar nicht zulässig wäre. In den Verträgen zwischen Stadt, Land und uns ist dieser Bebauungsplan Nummer 18 als wirtschaftliche Kompensation für den Wiederaufbau des historischen Heiligendamms fest vereinbart. Das war und ist Geschäftsgrundlage unserer Arbeit. Davon jetzt abzurücken, ist Vertragsbruch.

OZ: Das Vorgehen der Stadt mag ja nicht rechtmäßig sein, aber sie kann Sie wieder mal blockieren.

Jagdfeld: Ja, aber was ist das für eine Einstellung? Jede Stadt bemüht sich um Wirtschaftsförderung. Schauen Sie sich mal an, wie toll Kühlungsborn sich entwickelt – und wie Bad Doberan dasteht. Mit dieser Dauerblockade schadet sich die Stadt jedenfalls auch selbst enorm, das sollte allen bewusst sein.

OZ: Sie sprachen über Ihren Frust, den Sie haben. Wie lange machen Sie noch weiter?

Jagdfeld: Ich bin 66 und möchte langsam nicht mehr 70 Stunden pro Woche arbeiten. Ich lebe gerne hier und mag die melancholische Grundstimmung in Mecklenburg. Ich habe fünf Söhne, und jeder wird einen Teil der Unternehmensgruppe übernehmen. Mein Sohn Julius wird sich um Heiligendamm kümmern.

OZ: Werden Sie sich weiter engagieren?

Jagdfeld: Ja, natürlich engagiere ich mich weiter. Es muss uns jetzt gelingen, die Konstanten im Ort an einen Tisch zu bringen. Und neben Stadt und Land sind wir das, die wir uns seit 1996 hier engagieren. Diese drei haben natürlicherweise ein nachhaltiges Interesse an Heiligendamm. Diese drei Konstanten müssen wieder fair, ohne Drohungen und auf Augenhöhe miteinander reden – und den gemeinsamen Nenner finden. Wenn uns das gelingt, wird es auch wieder bergauf gehen mit dem Ort. An mir scheitert das nicht.

Das Interview führten Thomas Pult und Andreas Meyer für die Ostsee-Zeitung. Zukunft Heiligendamm veröffentlicht es mit freundlicher Genehmigung der Ostsee Zeitung.

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